Am 25.2. hat sich die Bundesregierung auf Regelungen des so genannten Fracking zur Gasförderung geeinigt. So soll eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt werden, bevor eine Erlaubnis zum “Fracken” erteilt wird. Mit oder ohne Umweltverträglichkeitsprüfung werden Chemikalien und Sand in großer Menge in den Boden gepumpt und können entweder dort verbleiben oder das Grundwasser verschmutzen oder im Laufe der Zeit wieder an die Oberfläche gelangen. Was genau damit passieren wird, weiß niemand. Deshalb gehört Fracking nicht unter irgendwelchen Auflagen, die dann sowieso wieder aufgeweicht werden (eine Umweltverträglichkeitsprüfung hat noch fast nie ein Vorhaben verhindert) erlaubt, sondern grundsätzlich verboten. Das Gas, das in Deutschlands Böden liegen könnte, reicht für einen Zeitraum von ca. 10 bis maximal 30 Jahre. Und dann? Dann haben wir wieder kein Gas mehr, aber unsere Umwelt wieder ein gutes Stück weiter ruiniert und interessierte Industrieunternehmen haben kurzfristigen Reibach gemacht. Zukünftige Generationen werden uns dies nicht danken.
Dies ist ein weiteres Beipiel dafür, wie dringend notwendig die Energiewende ist. Hätten wir diese schon früher begonnen und auch im Wärmebereich viel mehr getan und echte Energiesparmaßnahmen durchgeführt, wäre heute kein Fracking mehr notwendig, weil unser Gasverbrauch massiv zurückgegangen wäre. Aber die Bundesregierung hatte und hat kein Interesse an einer Energiewende – auch und vor allem nicht im Wärmebereich. Die Gelder, die jetzt für Gebäudesanierung etc. ausgegeben werden müssten, sind ein Bruchteil dessen, was uns Gaseinkäufe aus fremden Ländern oder Fracking mit all seinen Folgekosten kosten werden (das zahlen alles wir VerbraucherInnen im Energiepreis mit – und das ist deutlich mehr als die derzeit so gerne besprochene EEG-Umlage). Die Bundesregierung stellt uns vor die Wahl: Abhängigkeit von Gaslieferungen aus unsicheren Ländern oder Zerstörung unserer Böden. Das ist keine gute Auswahl… Deshalb: Energiewende endlich konsequent umsetzen und Fracking nicht zulassen!
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