In der Sendung Wahlarena mit Martin Schulz am 18.09.2017 in der ARD antwortete der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz auf die Frage, wie er sich die Verkehrswende vorstelle, mit folgenden bemerkenswerten Sätzen:
“Zur Verkehrswende gehört nicht nur der Ausbau der öffentlichen Straßeninfrastruktur, sondern auch der Ausbau der Schienenwege.”
“Um die Verkehrswende zu schaffen, brauchen wir weiter Autos.”
Falsch, Herr Schulz. Verkehrswende bedeutet die Reduzierung von verkehrsbedingten Umweltschäden. Der “Ausbau der öffentlichen Straßeninfrastruktur” gehört zu diesen Umweltschäden, die durch die Verkehrswende gerade vermieden werden sollen. Und der Straßenbau stärkt den Autoverkehr, was ganz sicher kein Ziel der Verkehrswende ist. Zur Verkehrswende gehören vor allem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (also auch der Schienenwege, da wenigstens hat er Recht) und die Förderung des Fahrrad- und Fußverkehrs. Beim Auto gehört dazu die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe. Aber Autos brauchen wir nicht für die Verkehrswende. Der motorisierte Individualverkehr soll in der Verkehrswende im Gegenteil deutlich weniger werden.
Wer Bundeskanzler werden will, sollte das wissen. Oder meint er es am Ende tatsächlich ernst?
Vielleicht wird er in einer nächsten GroKo ja auch Verkehrsminister.
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